Morgenandacht im Goei-dō des Higashi Hongan-ji Tempels in Kyōto

Die Aufnahme dokumentiert eine morgendliche buddhistische Andacht im Goei-dō des Higashi Hongan-ji-Tempels in Kyōto am Morgen des 30.03.2025. Ich betrete die Tempelhalle und begebe mich wie die anderen Anwesenden in den Fersensitz (seiza, 正座) und schalte den Rekorder an. Die Aufnahme beginnt mit dem Ausrichten des Rekorders, auf meiner Tasche und dem bequemen Positionieren im Fersensitz. Der Raum wird „gesammelt“.

Die Aufnahme ist ca. 26 Minuten lang. Die Andacht begibt bei 2:48 mit vereinzelten Gong-/Metallschalenschlägen. Ein Mönch eröffnet mit einer kurzen Formel.

Aufnahme vom 30.03.2025 mit einem Sony PCM-M10, nachbearbeitet mit WaveLab Pro 12

Die Jōdo-Shinshū (浄土真宗, deutsch „Wahre Schule des Reinen Landes“), gegründet von Shinran Shōnin (1173-1263), ist eine der größten buddhistischen Schulen in Japan. Sie basiert auf dem Sukhāvatīvyūha-Sūtra (jap.: 阿弥陀経, Amida-kyō), dem Sūtra des Landes der Glückseligkeit. Sie ist dem Amidismus zugehörig. Im Zentrum ihrer Lehre steht das Vertrauen in den transzendenten Buddha Amitabha (jap.: 阿弥陀 Amida) und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt in seinem „Reinen Land“ (jōdo 浄土).
Die Jōdo-Shinshū-Liturgie ist schlicht und fokussiert: keine komplexen Mantra-Rezitationen wie im Shingon-Buddhismus, keine ritualmagischen Elemente, keine rhythmische Begleitung, kein Trommeln, keine Verwendung des mokugyō (Holzfisch), kein dramatischer Singsang, keine komplizierten Sutren-Melodien, sondern ruhige, gemeinsame Rezitation als Ausdruck von Dankbarkeit, Vertrauen und Verbundenheit mit Amida.
Die Kernelemente der Jōdo-Shinshū-Liturgie sind das:
1. Shōshinge (正信偈), „Hymne des wahren Glaubens“
2. Wasan (和讃), Hymnen Shinrans
3. Nembutsu (南無阿弥陀仏), Namu Amida Butsu („Verehrung dem Buddha Amida“)

Der zweite Teil der Aufnahme beginnt direkt mit den gesprochenen Worten eines Mönches, wahrscheinlich ein kurzer höflicher Dankessatz, der das Ende der Einheit des kollektiven Chanting-Blocks im Jōdo-Shinshū markiert. Es folgt eine Pause (bis ca. 1:26), danach beginnt ein Mönch mit einer „Shōmyō“-artigen Solorezitation.

Aufnahme vom 30.03.2025 mit einem Sony PCM-M10, nachbearbeitet mit WaveLab Pro 12

Hier handelt es sich wahrscheinlich um eine kurze Einzelhommage – Dokyō (独経) – für Amida, eine „Einzel-Sutrarezitation“. Der Mönch trägt allein einen kurzen Abschnitt eines Sutras vor, z.B. das Sanbutsuge (讃仏偈)) oder hier (sehr wahrscheinlich) das Jūji-hōgo (重誓偈).

Etwas ausführlichere Erläuterungen finden sich in dem folgenden fünfseitigen Dokument:

Morgenzeremonie im Amida-dō (阿弥陀堂) des Higashi Hongan-ji-Tempels in Kyoto

Aufnahme mit einem Sony PCM-M10 am 29.03.2025, nachbearbeitet mit WaveLab Pro 12

Die Aufnahme dokumentiert eine morgendliche buddhistische Zeremonie im Amida-dō (阿弥陀堂) des Higashi Hongan-ji-Tempels in Kyōto. Ich betrete den Tempel und begebe mich wie die anderen Anwesenden in den Fersensitz (seiza, 正座 – diese Haltung ist in japanisch-buddhistischen Kontexten üblich, besonders bei formellen Zeremonien. Sie signalisiert Respekt, Hingabe und Konzentration). Die Aufnahme beginnt mit dem Anschalten des Aufnahme-Rekorders, den ich auf meine Tasche gelegt habe. Sehr leise betreten dann die Mönche den Raum und setzten sich. Ab 1 min/7 sec wird ein Gong geschlagen und die Chor-Rezitation beginnt. Hierbei handelt es sich um rhythmisch und tonal strukturierte, langgezogene Chor-Rezitationen im shōmyō-Stil (声明), der typisch ist für formelle Jōdo-Shinshū-Rituale. Mehrfach ist deutlich das Mantra „Namu Amida Butsu“ (南無阿弥陀仏) zu hören – die zentrale Praxisform der Jōdo-Shinshū: das rezitierende Anrufen des Buddha Amida als Ausdruck von Vertrauen und Hingabe. Die Rezitation endet mit mehreren Gongschlägen bei 2 min/40 sec. Danach verlassen die Mönche und die anderen Anwesenden den Tempel.

Der Shin-Buddhismus – eigentlich: Jōdo-Shinshū (浄土真宗, wörtlich: „Die wahre Schule des Reinen Landes“) – ist eine der bedeutendsten und meistverbreiteten buddhistischen Schulen in Japan. Er gehört zur sogenannten Reines-Land-Tradition (Jōdo-shū), ist demnach dem Amidismus zugehörig. Im Zentrum ihrer Lehre steht das Vertrauen in den transzendenten Buddha Amitabha (japanisch 阿弥陀 Amida) und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt in seinem „Reinen Land“ (jōdo 浄土). Die Schule basiert auf dem Sukhâvatîvyuûhasûtra (japanisch 阿弥陀経 Amida-kyō), dem Sûtra des Landes der Glückseligkeit. Gestiftet wurde die Shinshū von Shinran Shōnin (親鸞聖人1173–1263), später wurde sie von Rennyo Shōnin (蓮如, 1415–1499) weiter ausgebildet. Shinran Shōnin war Schüler von Hōnen Shōnin (法然上人,1133-1212) dem Gründer der Reines-Land-Schule, er entwickelte aber seine eigene, sehr persönliche und sozial radikale Auslegung der Reines-Land-Lehre. Das zentrale Ziel ist die Wiedergeburt im „Reinen Land“ (Jōdo 浄土) des Buddha Amida (Amitābha). Dieses Reine Land ist kein „Himmel“, sondern ein Zustand oder Bereich jenseits von Leid und Verblendung, in dem Erleuchtung möglich wird. Shinshū’s zentraler Praxisweg ist nicht Meditation, Askese oder Verdienstansammlung wie in anderen Schulen, sondern Vertrauen (Shinjin) in die Kraft des Buddha Amida, der durch sein Gelübde allen Wesen die Wiedergeburt im Reinen Land verspricht. Ausdruck dieses Vertrauens ist Nembutsu – das rezitierte Anrufen des Namens „Namu Amida Butsu“ (南無阿弥陀仏, „Ich nehme Zuflucht zu Amida Buddha“).  Das Nembutsu ist kein magischer Zauberspruch, es hat keinen Einfluss auf den Akt der Befreiung, sondern ist nur Ausdruck des Dankes für die Zusicherung der Befreiung durch Amida und einer inneren Verbundenheit.

Field Recordings around a ‚Rakugo‘ performance in the Kōzu-gū shrine in Osaka

Kōzu-gū is a Shinto Shrine in Ōsaka, Japan. It honors Emperor Nintoku, the 16th emperor who reigned from 313 to 399. In 866, Emperor Seiwa, the 56th emperor, became interested in this place. He ordered a search for the old capital’s ruins. A shrine was built on the site. This became the Kōzu-gū shrine. During Emperor Ōgimachi’s reign (from 1577 to 1586) changes happened. Toyotomi Hideyoshi was building Ōsaka Castle then. The shrine was in the castle area. In 1583, the shrine’s shintai was moved. It went to Himekoso Jinja. This is Kōzu-gū’s current location.

Kōzu-gū is important for rakugo. Rakugo (落語, literally ’story with a fall‘) is a form of Japanese verbal comedy, traditionally performed in yose theatres. The lone storyteller (落語家, rakugoka) sits on a raised platform, a kōza (高座). Using only a paper fan (扇子, sensu) and a small cloth (手拭, tenugui) as props, and without standing up from the seiza sitting position, the rakugo artist depicts a long and complicated comical (or sometimes sentimental) story. The story always involves the dialogue of two or more characters. The difference between the characters is depicted only through change in pitch, tone, and a slight turn of the head.

The first recording is from the entrance to the shrine at the foot of a staircase, below a building belonging to the shrine, from where the music can be heard.

We went back up the stairs to the shrine to find out who was making the music and what was happening there. We received a friendly welcome and were told that a ‘rakugo’ would begin in 30 minutes. We were allowed to watch the musicians, who played music before and between the individual rakugoka, warm up in a small room behind the actual performance space. I was even allowed to try my hand at playing a shamisen.
The following two recordings are recordings of the musicians warming up for the performance.

The following recording is an excerpt from the moderation before the ‚ragugo‘ of the first speaker. (Out of respect for the artists, we did not record the actual ‘rakugo’ performances.)

(We made the recordings with an iPhone 15 Pro, post-processed with Steinberg Wavelab Elements 11.)

Yaui Inari subordinate shrine in Kōzu-gū Jinja